Freienratswahlen 2022 – Kandidatinnen und Kandidaten für den Freienrat Leipzig

Übersicht:

Angermann, Johannes
Bibiko, Britta
Gutjahr-Almaguer, Claudia
Herz, Patrick
Holz, Jan-Markus
Hubert, Ared
Krämer, Grit
Malak, Nadja
Meltschack, Annett
Mense, Thorsten
Trojok, Rüdiger

Angermann, Johannes

Johannes Angermann – Redakteur in den Redaktionen Telemedien und MDR Aktuell.

Seit mehr als fünf Jahren arbeite ich vorwiegend im Online-Bereich des MDR – gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der übrigen Gewerke. Ich sehe jeden Tag, wie viel Arbeit mit dem unausweichlichen Wandel zum Digitalen verbunden ist. Und ich sehe, wie hart unsere Kolleginnen und Kollegen daran arbeiten. Wir müssen ehrlich sein: Das ist eine Mehrbelastung. Wenn wir den hohen Anspruch, den wir an uns und unsere Arbeit haben, halten wollen, müssen wir den Wandel zum Digitalen besser gestalten. Das Bewusstsein dafür ist auf allen Ebenen da. Es ist das eine, das im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen, mit Chefinnen und Chefs anzusprechen.


Aber um den Anliegen der Freien ein Gewicht zu verleihen, müssen wir solche Probleme über den Freienrat klar ansprechen und in die Gremien des MDR einbringen. Ich sehe, wie hart Ihr arbeitet. Ich möchte, dass Eure Stimme besser gehört wird. Ich möchte Eure Stimme im MDR sein.

Bibiko, Britta

Ich heiße Britta Bibiko, bin Jahrgang 1969 und seit 1999 als freie Autorin für den MDR tätig. Aktuell arbeite ich als Autorin hauptsächlich für den Bereich Talk und Journalistische Unterhaltung. Seit einem Jahr bin ich für Euch im Freienrat Leipzig und im Gesamtfreienrat tätig. Ganz ehrlich – der Umfang der Arbeit war mir bei meiner damaligen Kandidatur nicht in vollem Umfang bewusst. Aber es lohnt sich.


Ich konnte den erfolgreichen und gewinnbringenden Einsatz des Freienrats miterleben und mitgestalten. Inzwischen habe ich mich in einigen Bereichen ganz gut eingefuchst und möchte deshalb meine Arbeit im Freienrat für Euch fortführen.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten lernte ich die unterschiedlichsten Beschäftigungs- und Auftragsverhältnisse kennen, die Autorinnen und Autoren in der Arbeit für unterschiedliche Formate und Redaktionen durchlaufen. Ob als Produzentin mit eigener Firma, als freie Autorin für Produktionsfirmen im Auftrag des MDR, als freie Autorin im Auftrag des MDR oder auch als abhängig Beschäftigte auf Lohnsteuerkarte: Freie Mitarbeitende müssen sich in unserem Haus in den unterschiedlichsten Daseinsformen zurechtfinden und mit der jeweiligen Bürokratie. Sozialversicherung, Rente, Unfallversicherung, Urlaubs- und Krankengeld – wer seine Ansprüche und auch die Fallstricke nicht kennt, verliert am Ende nicht nur Nerven, sondern Geld.

Als wichtiges, wenn nicht wichtigstes Thema beschäftigt uns der aktuelle Transformationsprozess. Ich erlebe ihn in meiner eigenen Redaktion bereits massiv. Das Fernsehen, wie wir es kennen, steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Und damit auch unsere Arbeitswelt. Als Freienrätin möchte ich in dieser Zeit weiterhin Eure Ansprechpartnerin sein.

Gutjahr-Almaguer, Claudia

Seit zehn Jahren bin ich Freie Mitarbeiterin beim MDR, ursprünglich bei den Hörfunk-Nachrichten und nun bei Aktuell Online. Dem Freienrat gehöre ich seit 2017 an – zuerst in Halle und seit knapp zwei Jahren in Leipzig.

Ich war und bin immer wieder beeindruckt, was wir Freie erreichen können, wenn wir uns organisieren. Aber ich habe auch festgestellt, dass vielen Freien gar nicht bewusst ist, welche Möglichkeiten und Absicherungen es für sie gibt.


Oder dass sie sich scheuen, Probleme anzusprechen, weil sie glauben, ohnehin nicht weit zu kommen. Mein Ziel ist, mich für mehr und bessere Information und Kommunikation einzusetzen – in alle Richtungen. Einen ersten Schritt haben wir mit dem “Freien-Wiki” gemacht. Ein weiteres großes Thema ist für mich “Wertschätzung”. Schon öfter habe ich gehört, dass Kolleg*innen auch dort stellenweise großen Verbesserungsbedarf sehen. Bei all den Veränderungen, die auf den MDR in nächster Zeit zukommen, möchte ich mich weiter dafür engagieren, dass Freie gut informiert und vertreten sind.

Herz, Patrick

Mein Name ist Patrick Herz, ich bin 40 Jahre alt und bin seit 2012 im MDR und als Freier Mitarbeiter in der Abteilung Barrierefreiheit tätig. Seit meiner Jugend bin ich politisch aktiv und versuche, mich für benachteiligte Menschen in unserer Gesellschaft einzusetzen.

In den letzten Jahren habe ich auch gemerkt, wie wichtig eine Interessenvertretung für Arbeitnehmer*innen ist und was sie bewirken kann. Deshalb wollte ich mich für die Belange und Rechte der Freien Mitarbeiter*innen und deren Wertschätzung seitens des MDR einsetzen. Damit konnte ich nach meiner Wahl im Jahr 2020 schon beginnen und mit den


Kolleg*innen u.a. das Freienwiki auf den Weg bringen. Aber es gibt sicher noch viele Punkte, die bearbeitet werden können und sollten. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn ich bei den vorgezogenen Neuwahlen wieder in den Freienrat gewählt werden würde, um meine Arbeit dort fortsetzen zu können.

Holz, Jan-Markus

Ich bin mit Unterbrechungen seit 1992 als freier Mitarbeiter für den MDR tätig und arbeite seit dem Jahr 2000 als Cutter in der Betriebsdirektion, Abteilung Bearbeitung. Seit vielen Jahren setze ich mich bereits für die Interessen der freien Kollegen auf der Schnittetage ein. Seit über neun Jahren engagiere ich mich im Freienrat des MDR und seit vier Jahren hatte ich den Vorsitz im Freienrat Leipzig inne.

Gemeinsam haben wir schon viel erreicht und eine Menge geschafft. Dabei durfte ich ein Teil in einem tollen Team sein, der unter anderen die Freien im Corona-Stab, bei der Nachhaltigkeit im Unternehmen, oder bei den Arbeitswelten vertreten hat. Aber es gibt auch Aufgaben im Freienrat der ARD, in dem ich mich für “Respekt und Rechte für Freie” engagiert habe.

Ich möchte mich weiter für Eure Interessen im MDR stark machen, dafür erbitte ich Euer Mandat, Eure Stimme.

Hubert, Ared

Seit über zwanzig Jahren bin ich für den MDR als freier Mitarbeiter tätig. Angefangen habe ich als Regieassistent beim “Riverboat”, als es noch in Dresden auf der Elbe schwamm. Inzwischen arbeite ich als freier Regisseur für mehrere Bereiche im MDR (Mu4, MDR Aktuell, die Unterhaltung, MDR Kultur, auch für das Landesfunkhaus in Dresden und andere Bereiche).

Da alle meine Kinder ihre Schullaufbahn beendet haben, sie langsam ihre eigenen Wege gehen, ist zeitliche Kapazität freigeworden. Teile davon würde ich gern in die Arbeit des Freienrates und in die Mitgestaltung des Prozesses des Wandels im Interesse der freien Mitarbeiter des Senders einbringen.

Krämer, Grit

Ich bin Grit Krämer, arbeite seit 2008 im Wetterstudio von MDR Aktuell Hörfunk. Vorher war ich als Reporterin für Sachsen und Aktuell unterwegs. Etwas mehr als ein Jahr bin ich nun auch im Freienrat des Standortes Leipzig, ebenso im Gesamtfreienrat des MDR.

Bei meiner ersten Bewerbung war mir nicht recht klar, worauf ich mich einlasse – diese Ahnungslosigkeit schützt mich nun nicht mehr: Ich habe sie kennengelernt, die vielen umfangreichen Arbeitsfelder. Da wir alle im Freienrat verschiedene Interessen und Stärken haben, haben wir uns die Arbeiten gut aufgeteilt. In fast jeder AG, die die zukünftigen Strategien und Inhalte des MDR bearbeitet, ist jemand vom Freienrat dabei.

So nehme ich teil am MDR-Board für Nachhaltigkeit und bin nach wie vor angetrieben auch von der Idee, in allen Redaktionen Klimajournalismus zu etablieren.

Erfolge der AG für Nachhaltigkeit sind u.a. das Job-Ticket (das war vor meiner Zeit), Zapfsäulen für E-Autos und bald auch ein Job-Rad für Feste und Freie. Damit wäre der MDR in der ARD-Familie der erste Sender, der in Angebote zur Mobilität auch freie Mitarbeitende mit einbezieht. In dem Transformationsprozess, der uns allen erst so langsam bewusst wird in seinen Dimensionen, ist es mir wichtig, dass wir Bildungs- und Weiterbildungsangebote bekommen. Ich möchte gern weiter mitarbeiten daran, dass unsere Rechte und Wünsche bei Entscheidungen im Sender selbstverständlich mitgedacht werden.

Malak, Nadja

Ich habe lange überlegt, ob ich mich aufstellen lasse. Ein Gespräch mit einer Kollegin hat mich jetzt aber noch mehr motiviert. Ich heiße Nadja Malak, arbeite als Fernsehautorin in Leipzig. Mein Stammbereich ist die Redaktionsgruppe “Wirtschaft und Ratgeber” in Leipzig.

Ich bin seit mehr als 23 Jahren beim MDR als Freie tätig. Neben meinem Studium


hatte ich ein Fernsehvolontariat gemacht und arbeite seit dem November 1998 für die Redaktion Brisant. Später kamen neben “Kripo Live” dann lange Formate, wie “Exakt – die Story” oder “Die Spur der Täter” hinzu. Ich sehe mich als Autorin, die rausgeht, dreht, schneidet und einen Beitrag oder Film abliefert.

Mich motiviert vor allem, dafür zu sorgen, dass bei allen Umschichtungen und Neustrukturierungen die freien Kollegen, die Programm machen, nicht auf der Strecke bleiben – egal ob Hörfunk, Fernsehen oder Online. Derzeit werden Sendungen eingedampft, freie Kollegen verlieren Aufträge, die „Umstrukturierung“ geht an den Kollegen vorbei.

Ich will mich dafür einsetzen, dass wir Freie weiterhin im Haus sinnvoll nach unseren Fähigkeiten eingesetzt werden, weiterhin ein vernünftiges Auskommen haben und kein Opfer der Neustrukturierungen werden.

Meltschack, Annett

An allen Standorten und zu allen Zeiten hat es in unserem Hause Entwicklungen gegeben, die vom Zeitgeist, technischer Innovation oder inhaltlicher Neuausrichtung bestimmt waren.

Gerade im Moment sind die Veränderungen sehr grundlegend. Für uns Freie bedeutet das viele Möglichkeiten und auch viele Unsicherheiten. Verändern heißt aber auch mitbestimmen, welche Möglichkeiten sich eröffnen und welche Unsicherheiten abgebaut werden können. Ich bin äußerst dankbar, dass unser Freienrat hier, gerade auch in den vergangenen fünf Jahren, eine aktive Rolle gespielt und sehr viel bewirkt hat und möchte die Reihen am Standort Leipzig verstärken.


Für den Mitteldeutschen Rundfunk arbeite ich seit inzwischen 25 Jahren. Im Programmbereich Leipzig vertrete ich den “MDR Nachmittag” am Trimedialen News Desk der aktuellen Programme, bin Sendeplanerin bei “MDR um 4” und betreue hier drei Ratgeber-Formate. Für die Programmdirektion Halle bin ich redaktionelle Mitarbeiterin und Autorin unseres Geschichtsmagazins MDR Zeitreise.

Meinen ersten Arbeitstag für den Mitteldeutschen Rundfunk hatte ich in Dresden als Planungsassistentin bei MDR Aktuell, damals noch als Studentin an der TU Dresden mit den Fächern Kommunikationswissenschaft, Rechtswissenschaft und Psychologie. Während meiner weiteren Jahre als Studentin hatte ich nicht nur das Glück regelmäßig beim MDR zu arbeiten, sondern auch verschiedene Stipendien zu bekommen, die mich unter anderem an die University of London brachten, an die Sektion Film der Hochschule in Los Angeles und zum ARD Studio New York.

2002 wurde ich MDR-Redaktionsvolontärin im Jahrgang acht. Inzwischen ist schon der Jahrgang 26 gestartet und ich hatte bereits das Vergnügen, selbst Volontäre zu unterrichten. Als Volos kamen wir rum, konnten viele Gewerke kennenlernen und das Haus aus verschiedenen Blickwinkeln erfahren. Ich war in Dresden, Halle, Erfurt und Leipzig eingesetzt. In Leipzig bin ich geblieben. Hier möchte ich als Freie mit Euch die nächsten Jahre in Struktur und Inhalt aktiv mitgestalten.

Mense, Thorsten

Ich arbeite seit über sechs Jahren als “fester Freier” im Bereich der Barrierefreiheit in der Live-Untertitelung. Ich bin langjähriges ver.di-Mitglied und gewerkschaftliches Engagement war mir schon immer ein Anliegen, was ich nun im Rahmen des Freienrates ausbauen möchte. Dass gewerkschaftliche Arbeit auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk dringend nötig ist, sieht man an den regelmäßigen Konflikten bzgl. fairer Entlohnung, Urlaubstagen, Krankengeld oder auch der Wertschätzung unserer Arbeit. Die hierbei erzielten, wenn auch kleinen Erfolge der letzten Jahre zeigen, wie wichtig gemeinsames und solidarisches Handeln ist, gerade auch über die Trennung Freie/Feste hinaus.


Da freie Mitarbeiter:innen oft aus den gängigen Kategorien gewerkschaftlicher Vertretung herausfallen, ist der Freienrat ein wichtiges Instrument der Interessenvertretung, besonders auch angesichts der vielfältigen Umstrukturierungen, die bereits begonnen haben und uns beim MDR in den kommenden Jahren noch bevorstehen. Hier hat sich auch in der Pandemie gezeigt, wie wichtig gewerkschaftliche Interessenvertretung ist. Es kam an vielen Stellen zu Arbeitszeitverdichtung, Einsparungen und auch Entlassungen, die mit Pandemiemaßnahmen begründet wurden. Als Mitglied des Freienrats will ich darauf achten, dass die Pandemie nicht dafür genutzt wird, auf Dauer angelegte Anpassungen und Einsparungen umzusetzen sowie jene unterstützen, die von diesen Maßnahmen betroffen sind. Für ebenso wichtig halte ich die Vernetzung der freien Mitarbeiter:innen, auch bei Fragen, die über rein gewerkschaftliches Handeln hinausgehen. Gemeinsam mit den anderen Vertreter:innen im Freienrat möchte ich diese Vernetzung weiter ausbauen, auch mit anderen Standorten und ARD-Rundfunkanstalten, die Situation der Freien im MDR verbessern und als Ansprechpartner und Unterstützung da sein.

Trojok, Rüdiger

Beim MDR bin ich seit dem Jahr 2000 – zunächst als Grafik-Operator in der Regie, später auch als Grafiker sowie in den letzten Jahren hauptsächlich als Schichtleiter in der Grafik tätig. Dank der Freistellungen, die die Freienvertretung seit Ende 2020 erhält, verbringe ich derzeit rund ein Drittel meiner “MDR-Zeit” für die Freienvertretung.

In dieser bin ich nun seit 16 Jahren engagiert und derzeit stellvertretender Vorsitzender des MDR-Gesamtfreienrates. Einiges hat sich in den letzten Jahren verbessert (Durchversicherung, Dynamisierung, Bestandsschutz, Zuschläge) und seit


diesem Jahr hat die Freienvertretung sogar eine Rechtsgrundlage, welche neue Mitsprache- und Beteiligungsrechte ermöglicht.

Doch freie Mitarbeitende bleiben hinter Angestellten in Fragen Kündigungsschutz, sozialer Sicherheit, Arbeitsschutz und teilweise auch finanziell zurück. Hier möchte ich weitere Verbesserungen erreichen: u.a. besserer Bestandsschutz für programmgestaltende Freie und 100% Krankengeld wären zwei anzustrebende Punkte.

Und wenn der MDR nun eine große digitale Transformation vollziehen möchte, und die Tätigkeiten und Honorare zu “crossmedialen” werden, ist die Freienvertretung gefragt, die Veränderungen so zu begleiten, dass die freien Mitarbeitenden größtmögliche Job-Sicherheit und “ihr Auskommen” haben und der Wandel nicht nur eine Sparaktion wird.

Dafür möchte ich mich (weiter) engagieren und bitte um Eure Stimme.